1904
Bau des Hans-Sachs-Hauses durch den Stuttgarter Jugendverein Architekten Hengerer und Katz, Baukosten 240.000 Reichsmark
1905
Eröffnung des Neubaus als Ledigenheim für Gesellen mit ca. 50 Plätzen und als "Herberge zur Heimat" II für "wandernde Arbeitssuchende" mit 90 Plätzen, "Herberge zur Heimat" gesetzlich geschütztes "Warenzeichen" (Christliche Hausordnung, kein Alkohol, kein Kartenspiel, Hausandacht) und eine "Volkskaffeehalle" bzw. alkoholfreie Gaststätte, eigene Limonadenherstellung, Einrichtung einer Beschäftigungsanstalt für mittellose durchreisende Arbeitssuchende (z.B. Holz spalten und Verkauf)
1. Weltkrieg
Das Haus wird beschlagnahmt und als Lazarett verwendet
1919/20
Größter Teil vermietet an die Stadt zur Unterbringung von Kriegsheimkehrern und Flüchtlingen aus Elsaß-Lothringen
1923
Aufgabe der "Herberge zur Heimat", da Handwerksbetriebe niemanden mehr (Inflation) einstellen. Dieser Teil des Hauses wird als Hospiz Wartburg (einfaches Hotel) weitergeführt.
1930
Einrichtung einer Tagesstätte (8.00 - 19.00 Uhr) für "jüngere Erwerbslose" Spiele, Bücher, Vorträge, Kurse, Sport (1933: 400 Besucher täglich)
1939
Zwangsweise an die Stadt für Zwecke des Katharinenhospitals verpachtet
bis 1976
Krankenhaus bzw. Pflegeheim der Stadt Stuttgart
1977
Rückgabe an den Eigentümer, der jetzt "Verein für Jugendheime und Hospize" heißt, Umbau in Männerwohnheim durch Architekt Aichele, Baukosten 1,8 Mio. DM. Erneuerung der Heizungsanlage sowie der Sanitär- und Elektroleitungen, Einbau eines Personenaufzugs, Küchen auf den Stockwerken, Aufenthaltsräumen u.v.a.
9. Mai 1979
Einweihung als teilstationäre Einrichtung für wohnungslose Männer nach § 72 BSHG, Kostenträger Landeswohlfahrtsverband Württemberg-Hohenzollern (LWV), 104 Plätze (40 EZ, 25 DZ, 2 x 3 Betten, 2 x 4 Betten) werden mit Männern aus dem Neeffhaus belegt. Das Neeffhaus wird an die Stadt verkauft.
1984
Abbau von 14 Plätzen in Mehrbettzimmern. Stadt Stuttgart übernimmt für 30 Plätze die Kostenträgerschaft im Rahmen des betreuten Wohnens nach § 72 BSHG
bis 31.12.86
Über die Hälfte der Plätze wurde mit Männern aus der "Arbeitsfürsorge" der Evang. Gesellschaft belegt (Waldarbeiten). Aufnahmebedingung war ein Arbeitsplatz
1992/93
Weiterer Abbau von Doppel- und Mehrbettzimmern, Reduzierung der Platzzahl auf 78: 48 Plätze im teilstationären Bereich, 30 Plätze im betreuten Wohnen
seit 1994
Aufnahme von wohnungslosen Paaren
seit 1997
ambulante Nachbetreuung im Individualwohnraum, heute: Begleitetes Wohnen
seit 2001
Suchtberatung durch externe Fachkraft im Haus Einrichtung einer Wohngruppe für "trockene" Alkoholiker mit fünf Plätzen
seit 2002
Beschäftigungsangebot in Räumen des Nachbarhauses, Arbeitsgelegenheiten
seit 2009
neues Angebot "Aufnahmehaus" zur Klärung des Hilfebedarfs
seit 2015
Betreutes Wohnen für Personen mit langfristigem Hilfebedarf (ambulante Langzeithilfe)